Ob die Halterung hält? Meist nur bis 50 Sachen.

München. Der Ball ist rund, das Runde muss ins Eckige, ein Spiel dauert 90 Minuten – der Auto-Corso nach prominenten Fußballspielen dauert meist genauso lange. Fan-Pflicht in der automobilen Nachspielzeit: die Fahrzeug-Beflaggung in den jeweiligen Landesfarben. Schlechtes Material, unzureichende Halterungen oder nicht sachgemäße Befestigung können zum Beispiel andere Corso-Teilnehmer verletzen. Damit Flaggenfahrer bei der Fußball Europameisterschaft 2024 vom 14. Juni bis 14. Juli nicht die rote Karte sehen, haben die Experten von TÜV SÜD Tipps zusammengestellt. Faustformel: Sicht, Beleuchtung, Halt.

Motorhaubenbezug, Fan-Flosse, Windhose, Spiegelsocke, Finne und, und, und. Fußball-Fans sind kreativ, selbst bei der Autofahrt. Entsprechend klingeln die Kassen der Devotionalienhändler. Wer Enthusiasmus oder Enttäuschung auf der Straße zeigen will, muss beim Kauf der Fanartikel auf Einiges achten. „Gerade bei den Halterungen gibt es große Qualitätsunterschiede. Brechen sie leicht, können schnell andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden“, sagt Alexander Bausch, Sachverständiger bei der TÜV SÜD Divison Mobility. Verletzungsgefahr droht auch, wenn der Schmuck etwa bei Überlandfahrten oder gar auf der Autobahn am Fahrzeug belassen wird. Bauschs Tipp: „Lieber nicht raus aus der Stadt damit. Auch nicht, wenn Hersteller höhere Geschwindigkeiten angeben – teilweise bis 200 Sachen. Bis 50 Stundenkilometer sind Schwärmer auf der sicheren Seite.“
Vom Stadion auf die Straße: Wie beim Blick aufs Spielfeld gilt: freie Sicht. Die Fanartikel dürfen niemals so angebracht sein, dass für den Fahrer der Blick aus dem Auto versperrt ist. Das gilt auch für die Spiegel und die Scheiben. Dort haben Wimpel, Schals, Maskottchen und Co. nichts zu suchen.

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Für Teilnehmer beim Auto-Corso wichtig: gesehen werden – und das nicht nur als Fan. Deshalb unbedingt die Beleuchtungsanlage frei halten. Flaggen so anbringen, dass sie die Lampen nicht verdecken und vor allem keinen Kontakt zu heißen Teilen, wie dem Motor, haben. Natürlich haben Aufkleber auf Leuchten nichts zu suchen. Apropos: Auf den Fenstern behindern Aufkleber die Sicht – nach außen und nach innen! Vorsicht: Absolut verboten ist es, Flaggen an Stangen während der Fahrt aus dem Auto zu halten.
Schwarz-Rot-Gold, Grün-Weiß-Rot, Blau-Weiß-Rot – die Trikoloren werden auch an den Außenspiegeln zur Schau getragen. „Spiegelsocken verdecken meist nicht nur den Blinker am Spiegel, sondern können beim modernen Fahrzeug auch Sensoren stören, etwa die vom Totwinkelassistent“, erläutert Bausch.


Von den Flaggen zur Fahne: Viele Kommunen deklarieren Auto-Corsos inzwischen als Demonstration. Die Veranstaltungen finden so in einem speziell geschützten Bereich und auf Straßen statt, die von der Polizei zuvor abgesperrt wurden. Aber auch dort gilt die Straßenverkehrsordnung. Alkohol hat am Steuer nichts zu suchen. Hat der Fahrer außer der Landes- auch noch eine andere Fahne, ist der Führerschein weg. „Mit nullkommanull Promille hat der Sympathisant am Steuer die hundertprozentige Kontrolle, auch über die Insassen“, so Bausch. Stichwort Surfen: „Lehnen sich Insassen aus den Seitenfenstern, ist die Verletzungsgefahr selbst bei niedrigem Tempo hoch. Fahrer sollten deswegen beim Corso einen kühlen Kopf und auch ihre Mitfahrer im Griff haben“, sagt Bausch.

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