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Das rollende Museum

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Noch nie waren so viele alte Autos auf Deutschlands Straßen unterwegs oder parkten in unseren Garagen. Etwa 49 Mio. PKWs gibt es 2023 in Deutschland. Zwischen 2013 und 2023 hat sich der Bestand jedes Jahr um rund 570.000 PKWs erhöht.

Stolze 10,1 Jahre ist ein Auto in Deutschland im Durchschnitt alt (Quelle: KBA Stand 1. Januar 2022). Es ist ein Trend, der durch die „Abwrackprämie“ in Folge der Finanzkrise 2008 nur kurz ins Stocken geraten ist. Woran liegt es, dass Autos in Deutschland immer länger gefahren werden, die Fahrzeugflotte kontinuierlich wächst und dabei das Durchschnittsalter steigt? Ist ein Grund, dass ältere Menschen länger mobil bleiben und dass „Führerschein abgeben“ vollkommen aus der Mode gekommen ist? Mir persönlich fällt niemand ein, der oder die den „Lappen“ aus freien Stücken, altersbedingt abgegeben hat. Ganz im Gegenteil: Rund 43 Millionen Führerschein-Besitzer müssen diesen gegen eine fälschungssichere Plastikkarte tauschen. Für Personen, die zwischen 1953 und 1958 geboren sind, ist die Umtauschfrist am 19. Juli 2022 abgelaufen.

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Anteil der 75+ Fahrer hat sich verdoppelt


2013 besaßen 19 Mio. Männer einen Führerschein, wovon ca. 1,4 Mio. über 75 Jahre alt waren. Bei den Frauen waren es 13,2 Mio. Führerscheinbesitzerinnen und 0,44 Mio. waren davon 75 +.


2023 besitzen 25,5 Mio. Männer und 19,3 Mio. Frauen einen Führerschein. Älter als 75 Jahre sind davon 3,4 Mio. Männer und 1,5 Mio. Frauen. Innerhalb der letzten 10 Jahre ist die Anzahl der Führerscheinbesitzer um 39 % gestiegen. Der Anteil der Führerscheinbesitzer (m/w) 75 Jahre und älter hat sich im gleichen Zeitraum von 5,6 % auf 11,1 % verdoppelt.

Sinkendes Interesse am Führerschein


Junge Menschen, so scheint es, machen immer seltener den Führerschein. 2013 hatten wir 1,93 Mio. Führerscheinbesitzer in der Altersgruppe 17 bis 20 Jahre, Ende 2022 ist diese Anzahl auf 1,58 Mio. gesunken Das ist ein Rückgang von 18 % in den vergangenen 10 Jahren. Der Anteil der Führerscheinbesitzer zwischen 17 und 20 Jahren ist in den letzten Jahren von 6 % auf 3 %gesunken.

Gelernte Mobilität
Mit dem eigenen Auto unterwegs zu sein und die nahezu grenzenlose Mobilität genießen zu können, ist fester DNA-Bestandteil der sogenannten Baby Boomer Generation (geboren zwischen 1955 und 1964). So waren private Neuwagenkäufer 2021 im Durchschnitt 52,6 Jahre alt. Tesla-Käufer waren mit durchschnittlich 44,6 Jahren die jüngsten Käufer, während Suzuki (57,8 Jahre) und Subaru (57,3 Jahre) die ältesten Käufer hatten.

Latente Überforderung?


Sieht man sich die Zahlen des KBA genauer an, fällt auf, dass bestimmte Marken bei Privatkäufern sehr beliebt sind. Mehr als 50 % aller Neuwagen der Marken Citroen, Dacia, Fiat, Honda, Mini, Mitsubishi, Ssangyong, Subaru und Tesla werden privat zugelassen. Die meisten dieser Fabrikate sind mit unzähligen Assistenten bereits serienmäßig ausgestattet, was für die Fahrer oft eine Herausforderung mit sich bringt – Waschstraßenbetreiber können ein Lied davon singen. Häufig gelingt es den Fahrern nicht, auf Anhieb den Leerlauf einzulegen oder den Regensensor abzustellen.


Eine Frage des Geldes


Fahrzeuge der anderen Hersteller wie z. B. Audi, BMW, Ford, Opel, Mercedes und VW sind als Neuwagen mehrheitlich als Firmenfahrzeuge zugelassen und tauchen dann mit Verzögerung als „Neue Gebrauchte“ in der Statistik auf. Bedingt durch die von der Pandemie verursachte allgemeine Unsicherheit, haben sich in den vergangenen 2 Jahren viele Unternehmen dazu entschlossen, Leasingverträge mit längeren Laufzeiten abzuschließen.

Mobilitätswandel als Chance


Auch wenn der Anteil der Elektrofahrzeuge (BEV=Battery Electric Vehicle) mittlerweile fast 25 % der Neuzulassungen ausmacht, am Anfang war ein E-Auto aufgrund der zunächst noch geringen Reichweiten eher das Drittauto gut situierter Mitbürger. Mittlerweile werden E-Autos auch flächendeckend in Fuhrparks eingesetzt. Hier ist mittelfristig mit einem „Austauscheffekt“ zu rechnen.


Wir waschen alles?


Ist ein Auto erst einmal älter als 10 Jahre, wird es seltener gewaschen. Das bestätigen die seit 2014 regelmäßig alle 2 Jahre von uns durchgeführten Umfragen bei Waschkunden. Die Autos, die regelmäßig Waschstraßen besuchen sind nur halb so alt wie der Gesamtbestand der PKWs in Deutschland.

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